Das Glossar wird mit freundlicher Unterstützung der BNP Paribas laufend erweitert.
Sie finden hier eine Liste von Wörtern mit beigefügten Bedeutungserklärungen oder Übersetzungen.
Agenda 21: Unter Agenda 21 versteht man ein Aktionsprogramm zur Umsetzung von nachhaltigen Entwicklungen , welches 1992 auf einer UN Konferenz in Rio de Janeiro von knapp 180 involvierten Ländern verabschiedet wurde.
AIFs: Alternative Investment Fonds (AIF) sind meist geschlossene Investmentfonds, welche außerhalb der geläufigen Anlageklassen investieren. Gerade Investments in nachhaltige Komponenten sind hier besonders beliebt, darunter zählen beispielsweise erneuerbare Energien oder Solarparks.
Aktives Aktionärswesen: Aktives Aktionärswesen beschreibt die aktive Ausübung der durch den Aktienkauf erworbenen Rechte, zum Beispiel das Stimmrecht. Diese aktive Anwendung kann das nachhaltige Geschäftsmodell positiv beeinflussen.
Artenschutz: Der Artenschutz dient dem Schutz und der Pflege bestimmter Tierarten, welche durch diverse Gründe vom Aussterben bedroht sind.
Asset Overlays: Als Overlay im Finanzbereich versteht man Produktunabhängige Filter (mitunter nachhaltige Anlagestrategien) auf die gesamten, oder Teile der Assets. Diese werden für Aktivitäten wie Engagements, Strategien und Stimmrechtsausübung benutzt.
Atomausstieg: Der Ausstieg aus der Atomenergie bis 2022 ist eines der nachhaltigen Ziele Deutschlands, um langfristig auf erneuerbare Energien umzusteigen.
Ausschlüsse: Ausschlüsse sind Instrumente, um Benchmarks nachhaltiger zu gestalten. Hierbei werden beispielsweise auf Basis diverser Faktoren Unternehmen oder Länder aus Fonds ausgeschlossen, um diese nachhaltiger zu gestalten.
Ausschlusskriterien: Ausschlusskriterien sind Teil eines Investmentansatzes, der systematisch bestimmte Anlagen oder Anlageklassen wie Unternehmen, Branchen oder Länder vom Investment-Universum ausschließt, wenn diese gegen spezifische Kriterien verstoßen. Häufig gehören Alkohol, fossile Brennstoffe und Waffen zu den Ausschlusskriterien.
Basler Konvention: Die Basler Konvention (auch bekannt als Basler Übereinkommen) ist ein 1992 in Kraft getretenes internationales Umweltabkommen, welches die umweltgerechte Entsorgung von Abfällen regelt.
Best in Class: Ein Best in Class Ansatz filtert in jeder Branche das oder die Unternehmen heraus, die im Hinblick auf nachhaltiges Wirtschaften bei der Umsetzung der so genannten ESG Kritierien führend sind. Das Best in Class Prinzip wird heutzutage von vielen klassischen, aber auch von einigen nachhaltig arbeitenden Investmentfonts und anderen Anlageformen zur Bewertung der Unternehmen angewandt. Zu beachten beim Best in Class Ansatz ist, dass Best in Class zwar den oder die nachhaltigsten Unternehmen jeder Branche Filtert, allerdings keine Ausschlusskriterien für Branchen beinhaltet. So werden grundsätzlich auch alle Branchen, inkl. Atomstrom, Waffen, Erdöl, Chlorindustrie etc., bewertet, die von Natur aus keine Nachhaltigkeit oder ethische Ansätze bieten. Das Best in Class Prinzip ist also ein rein ökonomisches Konzept, um Unternehmen auf ihr nachhaltiges Handeln zu bewerten. Mit Ethik oder Umweltschutz hat das zunächst wenig zu tun, auch wenn durchaus mancher Anbieter von Finanzprodukten dies gerne so darstellen möchte.
Bildung für nachhaltige Entwicklung: Bildung für nachhaltige Entwicklung ist eine internationale Bildungskampagne der UN, mit dem Ziel aktiv an der Analyse sowie der Bewertung von ökologischen sowie ökonomisch nachhaltigen Entwicklungsprozessen teilzuhaben.
Bio: Als Bio werden oftmals Lebensmitteln oder Verbrauchs Produkte gekennzeichnet, welche eine nachhaltige Herkunft haben, bzw. unter Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien verarbeitet wurden.
Biodiversität: Unter Biodiversität versteht man die Vielfalt ökologischer Funktionen (einschließlich Ökosystemleistungen) sowie genetischer Arten. Diese werden in der 2005 verfassten Biodiversitäts-Konvention erläutert.
Carbon Bubble: Unter der Carbon Bubble – zu Deutsch Kohlenstoffblase – wird eine Investitionsblase verstanden, die sich aus der Unvereinbarkeit des Zwei-Grad-Ziels mit dem Abbau und der Nutzung weiter Teile der momentan bekannten Reserven an fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Kohle und Erdgas ergibt. Die Annahme ist, dass ein Großteil der entsprechenden Investitionen überbewertet ist, da das Risiko der Unverwertbarkeit nicht berücksichtigt wird.
Carbon Footprint: Der Carbon Footprint, auch oft ökologischer Fußabdruck genannt, umfasst die gesamten CO2 Emissionen, die bei einem Produkt oder einer Tätigkeit entstehen. Dieser wird auch bei Investmentfonds gemessen. Viele Anbieter werben hierbei mit extra “Low Carbon” Fonds, welche ausschließlich Unternehmen mit geringen CO2 Emissionen beinhalten.
CO2-Emission: Unter C02-Emissionen versteht man den Ausstoß des Treibhausgases CO2, welches durch die Verbrennung diverser Kohlenstoff haltiger Materialien entstehen. Steigende CO2 Emissionen schaden der Umwelt und tragen zum Fortschreiten der Erderwärmung bei.
COP: Die Conference of the Parties (COP) ist eine jährlich stattfindende Konferenz aller Mitglieder der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCC), welche sich mit der Implementierung von Strategien gegen die fortschreitende Erderwärmung beschäftigt.
Corporate Governance: Corporate Governance beschreibt die ordnungsgemäße Unternehmensführung. Insbesondere steht die nachhaltige Unternehmenskultur im Fokus. Betrachtet werden dabei Anti Korruption Richtlinien, der Umgang mit Mitarbeitern sowie die umweltbewusste Entwicklung des Unternehmens.
Corporate Human Rights Benchmark (CHRB): Die Corporate Human Rights Benchmark (CHRB) ist ein Kontrollmechanismus zum Schutz von Arbeitnehmern bei Großunternehmen. Besonders wird dabei auf die Arbeitsbedingungen in kritischen Bereichen wie Landwirtschaft oder Textilproduktion geachtet.
Degrowth: Degrowth ist ein von Wachstumskritikern oft genannter Begriff und bezieht sich auf die Entschleunigung der globalen Wirtschaft, da ein anhaltendes Wirtschaftswachstum negative Auswirkungen auf die Umwelt haben kann.
Dekarbonisierung: Unter dem Begriff Dekarbonisierung Versteht man die Reduktion des Anteils kohlenstoffintensiver Industrieleistung an der Gesamtwirtschaft mit dem Ziel der Treibhausgasreduzierung.
Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Die deutsche Bundesregierung vergibt seit 2007 einen Preis für nachhaltige Unternehmen, den deutschen Nachhaltigkeitspreis. Dieser wird jedes Jahr für besonderes ökologisches und soziales Engagement verliehen.
Diversity: Diversity (zu Deutsch Vielfalt) beschreibt die allgemeine kulturelle Vielfalt. Damit ist die Vielfalt von verschiedenen Kulturen gemeint. Theorie dahinter ist, dass sich Heterogenität durch die Einbindung von mehreren Sichtweisen positiv auf den Unternehmenserfolg auswirkt.
Divestment: Unter Divestment versteht man, im Gegensatz zu Investment, den Abzug von Kapital. Im Klima Aktivismus gibt es die Divestment Bewegung gegenüber Unternehmen mit hohem CO2 Ausstoß. Ziel ist es, durch bestimmte Anlagefonds Geld aus nicht nachhaltigen Unternehmen zu ziehen.
Drei-Säulen-Modell: Das Drei-Säulen-Modell illustriert ESG Kriterien, also die Umsetzung von ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Zielen. Laut dieser Theorie stehen die drei genannten Punkte im ständigen Gleichgewicht und sind für eine nachhaltige Zukunft maßgeblich.
(European) Green Deal: Der europäische Grüne Deal umfasst einen Aktionsplan zur Förderung einer effizienteren Ressourcennutzung durch den Übergang zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft zur Wiederherstellung der Biodiversität und zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung. Der Plan zeigt auf, welche Investitionen erforderlich sind und wie diese finanziert werden können. Er erläutert, wie ein gerechter und inklusiver Übergang gelingen kann. Die EU möchte 2050 klimaneutral sein.
Economy for the common good: Economy for the common good ist eine soziale Bewegung mit einem alternativen Wirtschaftsmodell. Diese sieht das Arbeiten für das Gemeinheitswohl als Ziel an und versucht somit eine Alternative zu profitorientiertem Wirtschaften Wirtschaft zu bieten. Unternehmen können sich mit einer “Common Good Matrix” vergleichen, um zu sehen, wie Sie im Vergleich zu Wettbewerbern dastehen.
ECOSOC: ECOSOC ist die Abkürzung für United Nations Economic and Social Council und ist der Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinigten Nationen. Diesem gehören rund 54 Mitgliedstaaten an. Die Hauptaufgabe des Rates ist die Überwachung von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Themen sowie die Koordination der entsprechenden Ausschüssen.
EFFAS: Die European Federation of Financial Analysts Scocieties (EFFAS) ist eine 1962 in Frankfurt gegründete Organisation für die Finanzanalyse. Diese offeriert globale Kenntnisse und vergibt Zertifizierungen im Bereich der nachhaltigen Kapitalanlagen.
Engagement: Als Engagement bezeichnet man eine von der Unternehmensführung bestimmte, nachhaltige Geschäftsstrategie. Dies beinhaltet unter anderem auch die Stimmrechtsausübung auf Hauptversammlungen oder Gespräche mit nachhaltigen Organisationen und Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Politik rund um das Thema Zukunft.
Erneuerbare Energien: Erneuerbare Energien umfassen die Gewinnung von Energie aus nicht endlichen Quellen. Anders als bei der Energiegewinnung aus Braunkohle werden keine Ressourcen verwendet, die der Umwelt schaden. Erneuerbare Energien werden als Zukunft zur Energiegewinnung betrachtet.
ESG: Abkürzung für Environmental, Social and Governance (Englisch für Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung). ESG Ist ein maßgebliches Kriterium zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Unternehmen. Oftmals werden diese in Fonds implementiert, um einen Überblick der Nachhaltigkeit zu geben.
ESG-Integration: Unter der Integration versteht man die Einbeziehung von ESG Kriterien zusätzlich zu der klassischen Finanzanalyse. Somit werden Fonds immer öfter nicht nur gemäß Rendite und Risiko, sondern auch nach dem Grad der Nachhaltigkeit bewertet.
EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums: Der am 08.03.2019 von der EU-Kommission vorgelegte Aktionsplan dient der Finanzierung des nachhaltigen Wachstums. Dieser gilt als Grundlage zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens und hat im Kern folgende Ziele: 1. Umlenkung der Kapitalflüsse auf nachhaltige Investitionen, 2. Bewältigung von finanziellen Risiken, die sich aus dem Klimawandel ergeben, 3. Transparenz in der Finanzwelt zu schaffen.
Fair Trade: FairTrade ist eine Organisation, die sich mit einem fairen Handel von Gütern auf menschlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Ebene beschäftigt. Ein FairTrade Siegel gibt Aufschluss darüber, ob die Lieferkette eines Produktes den nachhaltigen Anforderungen der Organisation genügt.
FAO: Die Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO), ist eine in Rom ansässige Organisation, die versucht das Welthungerproblem zu bekämpfen. Die aktuell 194 Mitgliedsstaaten setzten sich vor allem für die ländliche Bevölkerung ein und versuchen, das Problem mittels Entwicklungshilfen und Informationskampagnen zu lösen.
FNG: Das FNG (Forum Nachhaltige Geldanlagen) ist seit 2001 der Fachverband für Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Zu seinen mehr als 170 Mitgliedern zählen u. a. Banken, Kapitalanlagegesellschaften, Versicherungen, Ratingagenturen, Investmentgesellschaften, Vermögensverwalter, Finanzberater und NGOs, sowie rund 30 interessierte Privatpersonen.
Forum Nachhaltige Geldanlagen: siehe FNG
Genfer Konvention: Die Genfer-Konvention ist ein erstmalig 1864 unterzeichnetes Abkommen, welches die Grundregeln eines bewaffneten Konflikts festlegt und der Bewahrung von Menschenrechten dient. Die Genfer Konvention ist eine der essentiellen Komponenten des humanitären Völkerrechts.
Gleichberechtigung: Gleichberechtigung bedeutet, dass jeder Mensch unabhängig von Geschlecht, Rasse oder Herkunft die gleichen Rechte und Möglichkeiten besitzt. Die Gleichberechtigung ist ein elementarer Pfeiler unsere heutigen Gesellschaft und wird durch diverse Menschenrechtsorganisationen weiter vorangetrieben.
Green Bounds: Unter Green Bonds versteht man Schuldverschreibungen, welche der Finanzierung eines als nachhaltig definierten Zieles gelten. Diese können von Staaten, Organisationen oder Unternehmen emittiert werden.
(European) Green Deal: Der europäische Grüne Deal umfasst einen Aktionsplan zur Förderung einer effizienteren Ressourcennutzung durch den Übergang zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft zur Wiederherstellung der Biodiversität und zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung. Der Plan zeigt auf, welche Investitionen erforderlich sind und wie diese finanziert werden können. Er erläutert, wie ein gerechter und inklusiver Übergang gelingen kann. Die EU möchte 2050 klimaneutral sein.
Greenhouse Gas Protokoll: Das Treibhausgasprotokoll wurde vom World Resources Institute (WRI) und dem World Business Council für nachhaltige Entwicklung (WBCSD) ausgearbeitet. Viele Unternehmen halten sich bereits daran und fast alle branchenspezifischen Standards werden daraus abgeleitet. Das Treibhausgasprotokoll fordert die Offenlegung direkter Emissionen, wie sie beispielsweise durch Maschinen während dem Produktionsprozess oder aufgrund von Geschäftsreisen verursacht werden, und im Idealfall auch der Emissionen, die durch die Verwendung von Elektrizität oder durch Lieferanten verursacht werden.
Greenwashing: Mit Greenwashing bezeichnet man das Vorweisen angeblicher bzw. falscher Nachhaltigkeit mit dem Ziel der Profitmaximierung. Um dieser Strategie entgegen zu wirken, ist es wichtig auf Zertifizierungen etablierte Organisationen zu achten.
Global Reporting Initiative (GRI): Unter der Global Reporting Initiative (GRI) versteht man die Richtlinie zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten von Unternehmen. Diese ist seit dem 01. Juli 2018 unter der Initiative “G4” auch in Deutschland gültig und inkludiert Unternehmen sowie die öffentliche Hand.
HLPF: Die Abkürzung HLPF steht für das hochrangige politische Forum für nachhaltige Entwicklung. Dies ist ein Forum der Vereinten Nationen und ist das entscheidende Gremium zur Abstimmung der nachhaltigen Politik der UN.
Human Rights Guidance Tool for the Financial Sector: Das UNEP FI Human Rights Guidance Toll für den Finanzsektor wurde als Online Beschilderung für nachhaltige Begriffe im der Finanzindustrie entwickelt. Unternehmen im Finanzsektor können hier einen Überblick über die verschiedensten Themen im Bereich der Nachhaltigkeit finden.
IDD: Die IDD, also Insurance Distribution Directive ist eine wichtige Benchmark für europäische Versicherungen. Diese Direktive setzt fest, welche regulatorischen Anforderungen EU ansässige Versicherungen erfüllen müssen. Diese Direktive ersetzt die zuvor bekannte Insurance Mediation Directive (IMD).
IFAD: Der IFAD ist der internationale Fond für landwirtschaftliche Entwicklung der Vereinten Nationen. 177 Mitgliedstaaten kämpfen hier gegen den Welthunger, indem sie Ressourcen zur Unterstützung von kleineren Landwirten sowie besitzloser Landarbeitern zur Verfügung stellen.
ILO-Kernarbeitsnormen: Die ILO Kernarbeitsnormen sind Teil der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) und sind Normen für aktuelle Arbeits- und Sozialstandards. Diese beschäftigen sich mit der Beseitigung von Zwangsarbeit und Kinderarbeit.
Impact Investment: Das im Nachhaltigkeitskontext auch als Impact Investing bezeichnete wirkungsorientierte Investment zielt darauf ab, messbare soziale und umweltrelevante Effekte zu generieren. Die Idee ist also, nicht nur bestimmte Investmentes, bspw. in Waffen, zu vermeiden, sondern mit gezielten Geldanlagen aktiv zur Lösung von Gesellschafts- und Umweltproblemen beizutragen. So gibt es Investmentfonds, die gezielt in Konzerne investieren, die sich der Lösung sozialer und ökologischer Herausforderungen (zum Beispiel Inklusion und Bildung, Natur- und Ressourcenschutz, Gesundheitswesen und Lebensqualität, u.v.m.) verschrieben haben.
Integration: Unter Integration bezeichnet man die direkte Einbeziehung von ESG Risiken, sowie Corporate-Governance-Risiken zusätzlich zur traditionellen Finanzanalyse.
Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte (ICCPR) und Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (ICESCR): Die auch als Sozialpakt und Zivilpakt bekannten völkerrechtlichen Verträge enthalten die wichtigsten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte. Beide Pakte zusammen bilden mit der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte die grundlegenden Menschenrechtsabkommen der UN.
Investitionskriterien: Investitionskriterien legen die Richtlinien fest gemäß denen das Investment stattfindet.
Klimarahmenkonvention: Die Klimarahmenkonvention, auf Englisch United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCC), ist ein Klimaschutzabkommen der United Nation, mit dem Ziel den vom Menschen verursachten Klimawandeln zu verhindern, bzw. einzudämmen.
Kryptowährung (Virtuelle Währung): Als virtuelle Währung werden Zahlungsmittel bezeichnet, die ausschließlich in digitaler Form existieren. Es gibt also keine Münzen oder Geldscheine.
Kyoto-Protokoll: Das Kyoto-Protokoll bekam den Namen, durch das 1997 in Kyoto (Japan) beschlossene Klimarahmenabkommen der Vereinten Nationen. Ziel des Abkommens war es, den Ausstoß der Treibhausgase zu regulieren, welche als maßgeblicher Faktor für die globale Erwärmung gesehen werden.
Methodologie: Die Methodologie im Bereich der nachhaltigen Kapitalanlagen beschreibt den Anlageprozess des Kapitalanlagefonds. In der Methodologie wird geregelt welche Richtlinien der Fonds erfüllen muss und welche Unternehmen mit welcher Gewichtung selektiert werden.
Millenniums-Erklärung: Die Millenniums- Erklärung ist der erste Entwurf, für die folgenden acht Millenniumsentwicklungsziele. Sie wurde im Jahr 2000 von den Vereinten Nationen verabschiedet und enthält vier sich gegenseitig beeinflussende Ziele für die internationale Politik. Diese sind Frieden, Sicherheit und Abrüstung, Entwicklung und Armutsbekämpfung, Schutz der gemeinsamen Umwelt, Menschenrechte, Demokratie und gute Regierungsführung.
Modern Slavery Act: Der UK Modern Slavery Act wurde 2015 von der britischen Regierung ins Leben gerufen und möchte die Ausbeutungen in internationalen Unternehmen eindämmen. Hierzu verpflichtet sich jedes Unternehmen investigativ die Lieferketten zu durchleuchten und sich aktiv gegen die Ausbeutung von Angestellten einzusetzen.
Montreal Carbon Pledge: Der Montréal Carbon Pledge wurde 2014 ins Leben gerufen und ist eine Initiative der PRI, welche sich grundlegend um die Legitimierung nachhaltiger Portfolien kümmert. Die Signatur belegt einem Investor, dass der jeweilige Asset Manager sein Portfolio gemäß nachhaltiger Kriterien ausgelegt hat und auf die Themen Klima und Carbon Footprint achtet.
Montreal-Protokoll: Das Montrealer-Protokoll wurde 1987 von den Vertragsparteien des Wiener Übereinkommens zum Schutz der Ozonschicht unterzeichnet. Es ist ein völkerrechtlich verbindlicher Vertrag des Umweltrechts und kümmert sich primär um die Bewahrung der Ozonschicht und die daraus resultierende Stagnation der globalen Klimaerwärmung.
Nachhaltige Geldanlagen: Nachhaltige Geldanlagen sind Investments in Anlagen aller Art, welche nachhaltige Ziele verfolgen. Da Nachhaltigkeit im Anlagebereich kein per se definierter, oder regulierter Begriff ist, werden diese Geldanlagen oftmals durch die Erfüllung von “ESG-Kriterien” definiert. Die Anlage ist grundsätzlich in allen Asset Klassen möglich. Oftmals gibt es auch diverse nachhaltige Themen, nach denen die Kapitalanlagefonds investieren, wie beispielswiese klimaneutrale Portfolios.
Nachhaltige Themenfonds: Nachhaltige Themenfonds sind ein Bestandteil von nachhaltigen Kapitalanlagen, welche gemäß einem nachhaltigen Ziel investieren. So können diese sich beispielsweise auf ein Thema der ESG- Kriterien konzentrieren und Unternehmen primär nach diesen Richtlinien auswählen. So gibt es Fonds, die sich auf die Frauenquote in Unternehmen konzentrieren, oder nur Unternehmen auswählen, die erneuerbare Energien verwenden.
Nachhaltigkeit: Der Begriff der Nachhaltigkeit ist ursprünglich als Handlungsprinzip zur Ressourcennutzung zu verstehen. Das Prinzip der nachhaltigen Ressourcennutzung wurde erstmalig 1713 von Hans Carl von Carlowitz schriftlich festgehalten. Damals wurde dieser Begriff häufig in Bezug auf die Land- oder Fortwirtschaft verwendet. Heutzutage liegt der Fokus zwar im gleichen Prinzip, jedoch globalerer und größerer Natur. So wird auf die Bewahrung sich regenerierender Ressourcen, den nachhaltigen Umgang mit anderen Menschen oder Kulturen, sowie ein wirtschaftlich nachhaltiges Verhalten geachtet.
Nachhaltigkeitsbeirat: Der Nachhaltigkeitsbeirat ist ein in Städten und Kommunen, sowie größeren Unternehmen anzutreffender Beirat, welcher sich um die Erfüllung von nachhaltigen Zielen sowie die nachhaltige Entwicklung kümmert.
Nachhaltigkeitsstrategie: Die Nachhaltigkeitsstrategie ist eine Strategie zur Umsetzung von nachhaltigen Zielen sowie der Positionierung für nachhaltige Entwicklungen. Sie kann aber auch in Kapitalanlagen als Investmentstrategie für nachhaltige Themenfonds verwendet werden, wonach Unternehmen gemäß bestimmten nachhaltigen Kriterien in den Fonds aufgenommen werden.
Negative Anlagekriterien: Als negative Anlagekriterien sind Unternehmenskriterien zu sehen, welche nicht in die Richtlinie eines Anlagefonds passen. Diese Averse Selektion ist häufig bei nachhaltigen Kapitalanlagen zu beobachten. Da sich diese oftmals nach dem UN Global Compact richten, müssen Unternehmen ausgeschlossen werden, welche beispielsweise ihren Umsatz oder einen erheblichen Teil ihres Umsatzes mit Tabak, Waffen oder Pornografie erwirtschaften. Immer häufiger werden diese Unternehmen in sogenannten “Sindizes” gesammelt.
Normbasiertes Screening: Bei Kapitalanlagen wird ein normbasiertes Screening durchgeführt, damit diese gemäß bestimmter Richtlinien, internationaler Standards oder Gesetze investieren. Bekannte Normen sind zum Beispiel der UN Global Compact, die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen oder die ILO-Kernarbeitsnormen. Hierbei werden Unternehmen exkludiert, welche nicht den jeweiligen Normen entsprechen.
OECD Corporate Gocvernance Prinzipien: Die G20/OECD Prinzipien wurden 1999 erstmalig veröffentlicht und konzentrieren sich auf den dritten Teil der ESG-Kriterien, die ordnungsgemäße Unternehmensführung. Diese Prinzipien sollen internationalen Entscheidungsträgern ein Rahmengerüst für nachhaltiges Wachstum ermöglichen.
Ökodesign: Unter Ökodesign versteht man die Entwicklung eines Produktes gemäß ökologischer Ziele. So steht nicht die Erwirtschaftung möglichst hoher Gewinne im Vordergrund, sondern die Einhaltung bestimmter Ökodesign-Richtlinien, wie zum Beispiel die EU Richtlinie der umweltgerechten Gestaltung.
Ökoeffizienz-Analyse: Die Ökoeffizienz ist streng genommen der Quotient aus dem ökonomischen und ökologischen Wert eines Produktes. So wird der wirtschaftliche Nutzen des Produktes zu den Umweltauswirkungen des Herstellungsvorgangs in ein Verhältnis gestellt. Die Analyse dieses Parameters wird von vielen Unternehmen verwendet, um regulatorischen Normen gerecht zu werden und um zu sehen wie sehr auf nachhaltige Produkte gewechselt werden kann ohne größere wirtschaftliche Verluste hinnehmen zu müssen.
Ökologie: Die Ökologie ist ein Teilgebiet der Biologie. Das Wort lässt sich von den griechischen Wörtern “oikos” (Haushalt) und “logos” (Lehre) ableiten. Sie untersucht, wie Pflanzen, Menschen und Tiere von ihrer Umwelt abhängen oder sich gegenseitig beeinflussen. Die Ökologie befasst sich also mit den Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen und ihrer Umwelt.
Ökologischer Rucksack: Der ökologische Rucksack ist mit dem weiter verbreiteten Begriff des ökologischen Fußabdrucks verwandt und bedeutet die sinnbildliche Darstellung aller Auswirkungen auf ökologischer Ebene, welche ein Produkt von Erstellung, über Vertrieb bis Entsorgung verursachte. So kann man messen wie schädlich ein Produkt für die Umwelt wirklich ist.
Ottawa-Konvention: Die Ottawa-Konvention ist ein 1999 in Kraft getretenes Übereinkommen über das Verbot der Herstellung, der Lagerung sowie der Benutzung von Antipersonenminen. Zusätzlich regelt dieses Übereinkommen die Vernichtung solcher Minen.
PIC-Übereinkommen (Rotterdamer Übereinkommen): Das Rotterdamer Übereinkommen zum internationalen Handel mit bestimmten gefährlichen Chemikalien ist eine 2004 in Kraft getretene Konvention zur Kontrolle des Imports und Exports von Chemikalien. Diese fokussieren sich auf Industriechemikalien sowie Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel.
POP-Konvention (Stockholmer Übereinkommen): Das Stockholmer Übereinkommen über persistente organische Schadstoffe ist eine 2004 in Kraft getretene Übereinkunft von 184 Mitgliedstaaten für völkerrechtliche Verbots- und Beschränkungsmaßnahmen für vordefinierte langlebige organische Schadstoffe (POP), wie beispielsweise Chlordan oder Dieldrin.
Portfolio Decarbonization Coalition: Die Portfolio Decarbonization Coalition (PDC) wurde von dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen gegründet und richtest sich primär an institutionelle Investoren. So sollen diese ihre CO2 Emissionen messen und angeben. Ziel ist es, die Dekarbonisierung von Kapitalanlagen weiter voranzutreiben, um die CO2 Belastung aktueller Portfolios zu senken.
Positive Anlagekriterien: Positive Anlagekriterien in nachhaltigen Kapitalanlagen regeln im Gegensatz zu den negativen Anlagekriterien die proaktive Selektion von und Investition in Unternehmen, welche zur Erfüllung der Anlagestrategie geeignet sind. Setzt beispielsweise ein Fonds auf erneuerbare Energien, so werden aktiv Unternehmen selektiert, die ihren Fokus auf solche Bereiche legen.
Precautionary Principle: Das Precautionary Principle, zu Deutsch Vorsorgeprinzip definiert die vorbeugende Betrachtung von möglichen Nachhaltigkeitsrisiken für Unternehmen wie beispielsweise die Förderung und Produktion von Öl, Mineralien, unter Berücksichtigung der ökologischen und sozialen Entwicklung.
Principles for Responsible Investing (PRI): Die UN Principles for Responsible Investing, zu Deutsch Prinzipen für verantwortliches Investieren, sind eine 2006 gegründete Initiative für nachhaltiges Investieren. Diese Investoreninitiative (PRI) hat zusammen mit den Vereinten Nationen (UN) sechs nachhaltige Prinzipien für verantwortungsbewusstes Investieren entworfen. Diese behandeln Environment Social Governance Themen (ESG; Ökologie-, Sozial- und Unternehmensführungs-Themen) in Investmentanalyse- und Entscheidungsfindungsprozesse und umfasst die angemessene Offenlegung von ESG-Themen.
Protokoll über biologische Sicherheit: Das internationale Protokoll für biologische Sicherheit, oder auch “Cartagena-Protokoll” ist ein 2003 in Kraft getretenes Abkommen. Dieses regelt völkerrechtlich den grenzüberschreitenden Transport sowie den Umgang mit genetisch veränderten Organismen. Ziel dieses Abkommen ist es, bestehende genetische Ressourcen vor Gefahren zu schützen.
Rebalancing: Unter Rebalancing (deutsch Neugewichtung) versteht man eine (antizyklische) Umschichtung von Geldanlagen, um die ursprüngliche Gewichtung von Anlageklassen in einem Wertpapier-Portfolio wiederherzustellen. Durch Kursanstiege und / oder Kursrückgänge verschieben sich im Zeitverlauf die einzelnen Gewichte der Wertpapiere eines Portfolios zueinander. So kann aus einem Portfolio, bestehend aus 50% Aktien und 50% Anleihen, ein Depot mit 60% Aktien und 40% Anleihen werden – oder umgekehrt! Eine solche Zusammensetzung des Anlage-Portfolios entspricht dann nicht mehr dem ursprünglichen Risikoprofil des Kunden.
Regionaliserung: Die Regionalisierung unter dem ökologischen Gesichtspunkt bezieht sich auf die Verlagerung von Produktionsprozessen auf einen regionalen Umkreis, mit dem Ziel, die Umwelt durch kürzere Transportwege zu entlasten.
Ressourcenschonung: Die Definition von Nachhaltigkeit ist der schonende Umgang mit bestehenden Ressourcen. So definiert der Begriff der Ressourcenschonung den bewussten Umgang mit erneuerbaren und nicht erneuerbaren Ressourcen auf ökologischer sowie ökonomischer Ebene.
Rotterdamer Übereinkommen (PIC-Übereinkommen): Das Rotterdamer Übereinkommen zum internationalen Handel mit bestimmten gefährlichen Chemikalien ist eine 2004 in Kraft getretene Konvention zur Kontrolle des Imports und Exports von Chemikalien. Diese fokussieren sich auf Industriechemikalien sowie Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel.
SDG Bonds: SDG-Bonds sind ähnlich wie Green-Bonds Anleihen, die als Zweck die Finanzierung nachhaltiger Ziele haben. So können Emittenten eine Schuldverschreibung emittieren, um auf CO2 neutrale Energie umzusteigen. Anleger haben so die Möglichkeit mit Rendite nachhaltige Projekte zu fördern und zu finanzieren.
Smart Risk Investing Initiative: Die Smart Risk Investing Initiative wurde 2014 gegründet. Ziel dieser Initiative war es damals, bis zu den Pariser Klimaverhandlungen 2015 ein Climate Risk Investment Framework zu entwickeln und die Versicherungsindustrie dazu zu bringen, sogenannte Climate Smart Investments weiter zu fördern.
Socail Bonds: Social-Bonds sind ähnlich wie Green-Bonds oder SDG-Bonds Anleihen, die als Zweck die Finanzierung nachhaltiger Ziele haben. So können Emittenten eine Schuldverschreibung emittieren um auf CO2 neutrale Energie umzusteigen. Anleger haben so die Möglichkeit, mit Rendite nachhaltige Projekte zu fördern und zu finanzieren.
Socially Responsible Investment (SRI): Der Begriff des Socially Responsible Investments ist ein aus den drei ESG-Kriterien abgeleiteter Begriff für nachhaltiges Investieren. Dieser kennzeichnet Fonds mit nachhaltiger Methodologie. In der Praxis ist SRI oft eine Verschärfung gegenüber dem Begriff ESG, so haben SRI Fonds oftmals ein strengeres Nachhaltigkeitsscreening als ESG Fonds.
Soziales: Soziales im Bereich der nachhaltigen Kapitalanlagen ist die zweiten Säule der ESG Richtlinien und behandelt die zwischenmenschlichen Faktoren. Hier wird das Humankapital als Ressource betrachtet, mit welcher nachhaltig umzugehen ist. Speziell werden hier Dinge wie die Gleichberechtigung und das Arbeiten zu fairen Konditionen betrachtet.
Stimmrechtausübung: Die Stimmrechtsausübung bedeutet die Ausübung des Aktionärsstimmrechtes auf Hauptversammlungen. Diverse Asset Manager von nachhaltigen Fonds nutzen dieses Stimmrecht, um aktiv die Unternehmenspolitik für nachhaltige Themen zu beeinflussen.
Stockholm-Übereinkommen (POP-Konvention): Das Stockholmer Übereinkommen über persistente organische Schadstoffe ist eine 2004 in Kraft getretene Übereinkunft von 184 Mitgliedstaaten für völkerrechtliche Verbots- und Beschränkungsmaßnahmen für vordefinierte langlebige organische Schadstoffe (POP), wie beispielsweise Chlordan oder Dieldrin.
Stranded Assets: Als Stranded Assets bezeichnet man Vermögenswerte, die unter vorzeitigen Abschreibungen oder Abwertungen gelitten haben. Besonders bei dem Phänomen der Carbon Bubble besteht aufgrund der aktuellen ökologischen Entwicklung bei kohlenstoffintensiven Investments ein erhöhtes Risiko eines Stranded Assets.
Sustainable: Englisch, to sustain: aushalten, ertragen
Sustainable Development Goals (SDG): 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Diese SDGs sollen den Weg in eine gerechtere und nachhaltige Zukunft auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene vorgeben. Sie wurden in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung am 1. September 2015 von der UN-Generalversammlung verabschiedet und traten am 1. Januar 2016 in Kraft.
Sustainable Development Strategy: Das übergeordnete Ziel der EU-Strategie für nachhaltige Entwicklung besteht darin, Maßnahmen zu entwickeln, die es der EU ermöglichen, Ressourcen effizient zu verwalten und zu nutzen sowie eine kontinuierliche, langfristige Verbesserung der Lebensqualität zu erreichen und soziales Innovationspotential der Wirtschaft zu maximieren, um letztendlich in der Lage zu sein, Wohlstand, Umweltschutz und sozialen Zusammenhalt zu gewährleisten.
Task Force on Climate related Financial Disclosures (TCFD): Die sogenannte Task Force on Climate related Financial Disclosures (TCFD) wurde 2015 vom Finanzstabilitätsrat gegründet und hat als Ziel, freiwillige einheitliche Angaben zu klimabezogenen Finanzrisiken zu entwickeln. Unternehmen sollen diese dann benutzen, um Anlegern standardisierte Informationen über diese Themen zur Verfügung zu stellen.
Taxonomie-Veordnung: Bei der im Juli 2020 in Kraft getretenen Taxonomie-Verordnung vom Euroäischen Rat, der Europäischen Kommission und dem EU-Parlament handelt es sich um ein Bewertungssystem ökologisch nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten. Die Verordnung soll es Anlegern ermöglichen, Finanzprodukte zu finden, die positive Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt haben. Dazu werden sechs Umweltziele der EU (Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser und Meeresressourcen, Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung, Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme) herangezogen, von denen mindestens eins erheblich begünstigt wird, ohne dass die übrigen zu stark vernachlässigt werden.
Triple Bottom Line (TBL): Der Triple Bottom Line Ansatz bezieht sich auf die drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Umwelt und Soziales- und beschreibt, dass unter dem Begriff der Nachhaltigkeit ein dauerhafter Ausgleich dieser drei Leistungen anzustreben ist. So müssen diese bei langfristiger Nachhaltigkeit ins Gleichgewicht gebracht werden.
Umwelt: Der Begriff Umwelt beschreibt unter dem Aspekt der nachhaltigen Geldanlagen die erste Säule der ESG Kriterien. Hier ist der Fokus auf den Umwelteinflüssen der Investments. Hierbei werden sich also die Auswirkungen der Unternehmenstätigkeiten für die Umwelt betrachtet, hierzu gehören Fossile Brennstoffe, Öl oder anderweitige Erzeugnisse die einen negativen Einfluss haben. Unternehmen, deren Ertragsfokus auf solchen Produkten liegt, werden dann oftmals nicht in den Fonds aufgenommen
UN Agenda 2030: Die Agenda 2030 wurde im September 2015 auf einem Gipfel der Vereinten Nationen von allen Mitgliedsstaaten verabschiedet. Sie gilt für alle Staaten dieser Welt. Das Kernstück der Agenda bildet ein Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs). Die 17 SDGs berücksichtigen erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziales, Umwelt, Wirtschaft – gleichermaßen. Die 17 Ziele sind unteilbar und bedingen einander.
UN DESA: Das United Nations Department of Economic and Socials Affairs (UN DESA), zu Deutsch die Hauptabteilung Wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen ist Teil des UN-Sekretariats und ist für die nachhaltige Entwicklung für Politik und Wirtschaft verantwortlich. Die UN DESA ist maßgeblich verantwortlich für die Umsetzung der 17 Sustainable Goals.
UN Global Compact: Der UN Global Compact ist eine 1999 entstandene Vereinbarung zwischen internationalen Unternehmen und der UNO. Ziel dieser Vereinbarung ist die Erfüllung von 10 Zielen, die der ökologischen und ökonomischen nachhaltigen Entwicklung dienen.
UN-Habitat: Das United Nations Human Settlements Programme (UN-Habitat), zu Deutsch Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen wurde 1978 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Kenia. Ziel der Organisation ist die Bekämpfung der weltweiten Slums sowie die Verbesserung des generellen Wohnniveaus in einigen ärmlicheren Ländern.
UNCTAD: Die United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD), zu Deutsch Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung ist ein 1964 gegründetes eigenständiges Organ der Vereinten Nationen. Das Ziel ist die Förderung des Handels zwischen Ländern mit unterschiedlichem Wohl- und Entwicklungstand. Somit sollen Länder mit niedrigerem Entwicklungsstand besser gefördert und in die Wirtschaft einbezogen werden.
UNDP: Das United Nations Development Programme (UNDP), zu Deutsch Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen ist ein 1965 gegründetes Programm, welches sich für die weltweite nachhaltige Entwicklung einsetzt. Maßgeblich dafür sind folgende vier Säulen: Demokratische Regierungsführung, Armutsbekämpfung, Krisenprävention sowie Energie und Umwelt.
UNEP Finance Initiative: Die United Nations Environment Programme (UNEP) Finance Initiative ist innerhalb des Umweltprogramms der Vereinten Nationen die 2003 begründete Finanz-Initiative und verfolgt das Ziel der Integration von Umweltaspekten in der Dienstleistungs- der Finanz- und Versicherungsbranche.
UNESCO: Die United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO), zu Deutsch Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur ist eine 1945 gegründete Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Zu ihren Aufgaben zählen die Förderung dieser Eckpfeiler. Ihr Ursprung liegt am Ende des zweiten Weltkrieges, mit dem Hintergrund aus vergangenen Fehlern zu lernen.
UNFCCC: Das United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCC), zu Deutsch Klimarahmenkonvention ist ein 1994 erlassenes Klimaschutzabkommen der Vereinten Nationen, mit dem Ziel den Klimawandeln zu verhindern, bzw. einzudämmen.
UNFPA: Der United Nations Population Fund (UNFPA), zu Deutsch Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen ist ein 1969 aufgesetzter Fonds, der Mittel zur Eindämmung des Bevölkerungswachstums in Entwicklungsländern bereitstellt. Er ist der weltweit größte Fonds zur Finanzierung von Bevölkerungsprogrammen.
Verantwortliche Investments: Verantwortliche Investments, sind Kapitalanlagen in nachhaltigen Bereichen. Als Verantwortungsvolle Geldanlage werden Fonds gesehen, die die Auswahl ihrer Investments auf Basis von ESG-Kriterien treffen. Eine höherer Grad an Verantwortlichkeit wird durch die Hinzunahme von strengeren Filtern, wie den Socially and Responsible Investments (SRI) erreicht.
Virtuelle Währung (Kryptowährung): Als virtuelle Währung werden Zahlungsmittel bezeichnet, die ausschließlich in digitaler Form existieren. Es gibt also keine Münzen oder Geldscheine.
Wirkungsorientiertes Investment: Das im Nachhaltigkeitskontext auch als Impact Investing bezeichnete wirkungsorientierte Investment zielt darauf ab, messbare soziale und umweltrelevante Effekte zu generieren. Die Idee ist also, nicht nur bestimmte Investmentes, bspw. in Waffen, zu vermeiden, sondern mit gezielten Geldanlagen aktiv zur Lösung von Gesellschafts- und Umweltproblemen beizutragen. So gibt es Investmentfonds, die gezielt in Konzerne investieren, die sich der Lösung sozialer und ökologischer Herausforderungen (zum Beispiel Inklusion und Bildung, Natur- und Ressourcenschutz, Gesundheitswesen und Lebensqualität, u.v.m.) verschrieben haben.